Hansafüratle
Am Johannitag, dem 24.Juni, wird noch heute in Markdorf ein nur hier existierender Brauch - das "Hansafüratle" durchgeführt, dessen Ursprung im dunkeln liegt. Alle Jahre am Fest des Täufers Johannes treffen sich um Mittag die Schulkinder an verschiedenen Sammelstellen. Während des 12.00-Uhr-Läutens (Angelus-Läuten) schreiten die Kinder in großem Reigen, sich an den Händen haltend, um das aus aufgeschichtetem Holz entfachte Feuer und beten den "Engel des Herrn". Danach ziehen sie durch die Straßen und Gassen der Stadt und rufen den "Hansafüratle Spruch" an allen Häusern empor. Dabei werden ihnen aus Fenstern Süßigkeiten, Dörrobst und Früchte zugeworfen, die von den Buben und Mädchen auf der Straße aufgesammelt werden.
Es mag sein, dass in der heutigen Zeit des Wohlstandes ein solcher Brauch nicht mehr so notwendig ist. Sicher stammt er auch aus Zeiten, in denen man die Kinder von den ärmeren Schichten von Haus zu Haus schickte. Man kann nur hoffen, dass solche Zeiten nie mehr kommen und so dürfte dieses Fest für die Kinder auch weiterhin einen Sinn haben.