Bischofschloss
Eine Barockfassade schmückt den Langhausbau des Bischofschlosses. Daneben steht der Wohnturm der Bischöfe mit der früheren Schlossscheuer. Man nimmt an, dass an der Stelle des gewaltigen Wohnturmes schon die Markdorfer Ritter ihren Stadtsitz - zusätzlich zur Stammburg - hatten. Knapp 100 Jahre nachdem die Konstanzer Bischöfe 1414 Herren der Stadt wurden, ließ Hugo von Hohenlandenberg 1510 die bisher bestehende Anlage restaurieren. Das Wappen des Bischofs von Hohenlandenberg ist über dem Turmeingang angebracht, und ist im Vergleich zu weiteren Bischofswappen sehr schlicht. Die Konstanzer Bischöfe residierten lediglich während der Sommermonate in Markdorf.
Der Wohnturm ist sechs Stockwerke hoch und hat einen markanten Staffelgiebel, der sowohl Elemente der Gotik als auch der Renaissance zeigt. So ist der auf Konsolen ruhende Flachbogenfries als Zierwerk der Renaissance zuzuschreiben, während die früheren Kreuzstöcke der Fenster gotisch sind. Das trifft auch für die Holzsäulen im Rittersaal zu.
Dem Repräsentationsverlagen des Fürstbischofs Frank Schenk von Staufenberg (1704 bis 1740) verdanken wir den Langhausbau, der sich vom Wohnturm bis zum Untertorturm hin zieht.
Besonders eindrucksvoll ist am Langhausbau die Wappenscheibe. Der Krummstab ist das Zeichen der geistlichen Macht, das Schwert deutet an, dass der Bischof in dieser Stadt auch weltliche Macht ausübte. Zur Wappenzier zählt der Fürstenhut, der die einfache Bischofsmütze verdrängte. Das Zentrum der Wappenscheibe, das sogenannte Herzschild, ist das Wappen der Reichenau, darunter das Wappen mit dem Schlüssel: es ist das Wappen von Öhningen. Die beiden Wappenschilder mit den roten Kreuzen links oben und rechts unten sind die Konstanzer Wappen; die schreitenden Löwen schließlich sind persönliche Wappen des Bischofs Schenk von Staufenberg.