Hexenturm
Der sogenannte Hexenturm am Ende des Schlossweges zählte zur mittelalterlichen Befestigungsanlage. Der Eingang zum Turm lag ursprünglich stadteinwärts im dritten Stockwerk. Spätestens seit dem letzten Jahrhundert besteht der ebenerdige Eingang. Wie sonst an keinem anderem Markdorfer Turm sind an der Westseite des Hexenturms noch die Gerüstlöcher zu sehen, die beim Bau des Turmes die Gerüstbalken aufnahmen. Auf sie legt man Bretter, um von dort aus weiter mauern zu können.
Man mag sich über die Bezeichnungen des Turmes Gedanken machen: sicher ist, dass der sogenannte Hexenturm kein Verlies für Hexen war. Interessant ist der Turm als früheres Bürgerstüble. So bezeichneten die Markdorfer ihr Gefängnis. Auf zwei Etagen sind die früheren Gefängniszellen wieder hergestellt. Im letzten Jahrhundert wurden dort Landstreicher, Bettler und auch die sogenannten Übersitzer eingesperrt.
Heute ist der Turm ein Objektmuseum: auf zwei Stockwerken sind die schon erwähnten Zellen, dann folgt der Dokumentationsraum, in dem Akten über Bettler, Bücher und ein Film über aussterbende Handwerksberufe informieren. Die beiden obersten Stockwerke zeigen Handwerkgegenstände des Seilers und des Sattlers.
Über die Treppen beim Turm gelangen Sie zum Ausgangspunkt des historischen Stadtrundganges zurück. Genießen Sie vom Brunnen aus den Blick in die Marktstraße bis zum Untertorturm oder zur Pfarrkirche hinüber mit der Marienfigur "Maria in der Sunnen".