Umsetzung Ökokontomaßnahme Briel/Altweiher

Die Niedermoorsenke östlich von Ittendorf, entlang des Riedgrabens, ist als Ökokontomaßnahmenschwerpunkt der Stadt Markdorf ausgewiesen. Nach langjährigen Grunderwerbsverhandlungen soll mit dem Gesamtkonzept nun der nächste Planungsschritt des Moorprojektes vorgestellt werden.

Seit 2019 hat sich im Zuge der Wiederbesiedelung des Bodenseeraumes durch Biber mindestens ein Tier im Riedgraben niedergelassen und diesen aufgestaut. Besonders im Winterhalbjahr stehen die tieferen Geländebereiche unter Wasser und können nicht fachgemäß bewirtschaftetet werden. Dieser Sachverhalt macht eine zeitnahe Umsetzung des Projekts notwendig, um auf diesem Wege die Konflikte mit der Landwirtschaft zu lösen und die Fläche optimal zu entwickeln. Aufgrund der schon erfolgten Vernässung durch den Biber sind zur Realisierung des Projektes kaum bauliche Eingriffe notwendig.

Die Untere Naturschutzbehörde unterstützt das Projekt im Grundsatz, da die Sicherung/-renaturierung von Moorflächen ein zentrales Aktionsfeld der Naturschutzstrategie Baden-Württemberg darstellt. Im Vordergrund steht das Ziel der Wiederherstellung eines großflächig zusammenhängenden, feucht bis nass geprägten Niedermoorkomplexes mit typischen Lebensraumstrukturen auf den seit Mitte des letzten Jahrhunderts intensiv land­wirtschaftlich genutzten Flächen. Neben der Entwicklung naturschutzfachlich sehr hochwertiger Lebensräume wird bei Realisierung ein sehr hohes Aufwertungspotential für die Schutzgüter Pflanzen / Tiere ermöglicht, welche in das Ökokonto der Stadt Markdorf eingebucht werden können (bis zu einer Million Ökopunkte).

Durch die Extensivierung der Nutzung entstehen ebenfalls erhebliche positive Auswirkungen auf den Boden und das Klima, welche jedoch im gängigen System nicht als Ökopunkte honoriert werden können.

Im Herbst 2019 hat die Stadt mit dem Land Verhandlungen aufgenommen und im Frühjahr 2020 das Flurstück 153 erwerben können. Somit ist das Projektgebiet weitgehend in städtischer Hand und die Umsetzung des Konzeptes kann vorangetrieben werden. Das Büro 365° freiraum + umwelt, Frau Lipinski setzt die Bearbeitung und Abstimmung mit dem LRA fort.

Ziel ist es, bis im Sommer 2020 die Planung und Abstimmung abzuschließen. Eine Beweidung des Gebietes ist vorstellbar (mit Pferden oder Rindern, im Idealfall von lokalen Landwirten) aber auch eine Bewirtschaftung als extensives Grünland durch die Pächter (mit entsprechendem Ausgleich über Pachterlass bzw. ggfs. ergänzende aufstockende Ausgleichzahlung) ist möglich.

Präsentation 365°

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